Autogenes Training

Mit autogenem Training lassen sich zahlreiche körperliche und psychische Beschwerden lindern. Mittels Entspannung der Muskeln und Autosuggestionen werden innere Blockaden gelöst und physische Probleme minimiert.

 

 

 

Wer hat Autogenes Training erfunden?

Angefangen hat alles mit Oskar Vogt, einem Hirnforscher, der von 1870 bis 1959 lebte. Er behandelte Patienten mit Hypnose und entdeckte, dass sich diese Menschen nach und nach selbst hypnotisieren konnten. Wurde Hypnose regelmäßig praktiziert, konnten sie innere Spannungen abbauen und somit besser und gelassener ihren Alltag meistern.

Vogt ermunterte Johann Heinrich Schultz, die Auswirkungen der Selbsthypnose zu erforschen. Der Nervenarzt wollte eine Methode entwickeln, mit der Menschen selbstständig einen Hypnose ähnlichen Zustand erreichen können. Im ersten Weltkrieg half Schultz Kriegsversehrten, ihre Ängste und traumatischen Erlebnisse mittels Selbsthypnose besser zu verarbeiten. Seine entwickelte Methode wurde 1932 öffentlich vorgestellt. Das Autogene Training wurde dann von mehreren Therapeuten weiterentwickelt.

Welche Beschwerden können mit Autogenem Training gelindert werden?

Die Anwendung von Autogenem Training richtet sich vor allem auf Beschwerden, bei denen für die Entstehung Stress oder psychische Belastung eine Rolle spielen. Unter anderem wird Autogenes Training bei folgenden Beschwerden eingesetzt:

  • Hoher Blutdruck
  • Innere Unruhe
  • Nervosität
  • Burn Out
  • Migräne
  • Schlafprobleme
  • Chronische Schmerzen
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Muskelverspannungen
  • Störungen der Verdauung
  • Magenprobleme
  • Asthma
  • u.v.m.

Auch zur Geburtsvorbereitung oder als Begleitung einer Psychotherapie bietet sich das Autogene Training an.

Grundstufe des Autogenen Trainings

Autogenes Training wird in Grund-, Mittel- und Oberstufe unterteilt. Man muss zunächst die Grundstufe beherrschen, um mit Erweiterungen zur Mittel- oder Oberstufe zu gelangen. Die Grundstufe besteht aus sechs Übungen, die jeweils zwei Mal durchgeführt werden sollten.

Mit der Schwereübung wird eine Muskelentspannung herbeigeführt. Es folgt die Wärmeübung, mit der die Durchblutung gefördert wird. Die dritte Übung konzentriert sich auf die Atmung und bei der vierten Übung wird die Aufmerksamkeit auf den Herzschlag gelenkt. Bei der fünften Übung – Sonnengeflechtübung – richtet sich der Fokus auf die Durchblutung und auf den Solarplexus und bei der letzten Übung geht es um den Kopf und eine „kühle“ Stirn (Gelassenheit und Ruhe).

Zu jeder Übung gehört eine Autosuggestion, also beispielsweise „Meine Beine sind schwer“ oder „Ich atme ruhig und fließend“. Die Vorstellungskraft unterstützt und verstärkt somit die Wirkung der einzelnen Übungen.

Autogenes Training sollte regelmäßig praktiziert werden, um beste Resultate zu erzielen. Es ist möglich, Autogenes Training mittels DVD oder Buch zu erlernen, doch ist es zu empfehlen, zunächst einen Kurs zu besuchen und sich von einem ausgebildeten Trainer die Entspannungsmethode beibringen zu lassen.

Achtung!

Menschen mit schweren Angststörungen oder anderen schweren psychischen Erkrankungen sollten mit ihrem Arzt oder Therapeuten sprechen, ob sich Autogenes Training eignet. Beispielsweise können bei Angstpatienten die Symptome verstärkt werden, da Menschen mit einer Angststörung sowieso ihren Fokus nach innen richten.

[Foto: clearlens-images  / pixelio.de]

20. Januar 2013Permalink